Fangen wir mit der Abschaffung der Kalten Progression an: Der Begriff klingt kompliziert, es ist aber ganz einfach: deine Steuern werden jährlich heimlich erhöht und füllen die Staatskasse. Die Kalte Progression hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Löhne seit 1990 zwar verdoppeln, die staatlichen Einnahmen aus der Lohnsteuer aber mehr als verdreifacht haben. Und sie führt auch dazu, dass von deiner Gehaltserhöhung zu einem großen Teil der Finanzminister profitiert. Ihre Abschaffung wurde schon 2013 von der ÖVP versprochen und vor jeder Wahl wiederholt - aber nie umgesetzt. Bereits in unserem ersten Jahr im Nationalrat brachten unser damaliger Vorsitzender Matthias Strolz und Abgeordneter Sepp Schellhorn 30 Fragen an den damaligen ÖVP-Finanzminister ein. Sie wollten u.a. wissen, wie viel das Finanzministerium durch die Kalte Progression einnimmt. Die Antwort: 600 Mio. bis zu 1,5 Mrd. Euro pro Jahr. Wie hoch das Mehr an Steuereinnahmen tatsächlich ist, scheint der Staat nicht einmal genau zu wissen. Fakt ist: Es ging damals wie heute um sehr, sehr viel Geld!
Erneut enttäuscht wurden die Wähler_innen nach der Nationalratswahl 2019. In einer TV-Runde kurz vor der Wahl bekannten sich noch alle Parteien zur Abschaffung der Kalten Progression. Doch nur wenige Monate später standen wir wieder vor Reformunwilligen: Alle anderen Parteien lehnten unseren Antrag auf Abschaffung der Kalten Progression erneut ab. Und 2022? Anstatt für echte und spürbare Entlastung zu sorgen, greift der Finanzminister weiter tief in die Geldtaschen der Steuerzahler_innen. Mit der türkis-grünen "Steuerreform" gibt die Regierung den Menschen nicht einmal das zurück, was sie ihnen in den Jahren davor über die heimliche Steuererhöhung aus der Tasche gezogen hat. Wir NEOS bleiben aber weiterhin dran - denn ohne die Abschaffung der Kalten Progression ändert sich für viele Menschen nichts an der steuerlichen Mehrbelastung.